Kinderchirurgie Lörrach
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Negativ pressure
wound therapy
(„NPWT“)
•
Definition
Durch eine kontrollierten Unterdruck (Sog) wird
die Wunde von Sekreten und Bakterien gereinigt,
das Wundödem reduziert und die
Gewebeneubildung aktiv gefördert. Dieses
Verfahren wird seit mehr als zwei Jahrzehnte sehr
erfolgreich zur Versorgung von komplizierten
Wunden eingesetzt.
Oft wird der Begriff „VAC-Therapie“ im klinischen
Altag verwendet, welcher aber einen
patentrechtlichen geschützen
Firmenproduktnahme darstellt und deshalb nicht
die inzwischen durch mehrere Anbieter
dargebotene Therapieform erfasst. Korrekt ist
eigentlich von „negativ pressure wound therapy“
zu sprechen.
•
Anwendung
Zur Anwendung einer kontrollierten NPWT sind
inzwischen verschiedene Produkte
unterschiedlicher Anbieter auf dem Markt. Dabei
handelt es sich immer um das gleiche Prinzip.
Durch aufbringen einer porigen Gaze oder
Schwammmatrix über den Wundgrund und
anschließender Abdeckung mit einem dichten
Folienverband, wird die Wunde gegen die Umweld
(somit auch für Bakterien) abgeschirmt. Über
einen Schlauch wird der Verband an ein Gerät zur
Unterdruckerzeugung mit Auffangbehälter
angeschlossen. Diese Geräte haben verschiedene
Modifikationen (kontinuierlich vs.
intermittierende) sowie Sog-Stärken. Je nach
gewünschter Therapie, Lokalisation und Art der
Wunde wählt der Arzt die Therapie. Die Wunde
kann daher für längere Phasen im Verband
bleiben, was eine Wundruhe gewährleistet, ohne
der Gefahr eines Sekretstaus. Daher liegt
besonders in der plastischen Chirurgie ein großer
Nutzen der NPWT. Bei Infizierten Wunden können
auch Spüllösungen in regelmäßigen Abständen
appliziert werden ohne den Verband zu eröffnen
("Instillation").
Im Klinikalltag ist die NPWT besonders bei der
Therapie von komplizierten Wunden mit
langfristigen und eventuell schmerzhaften
Verbandswechseln angebracht.
Dabei kommt die NPWT im Kindesalter besonders
Verbrennungen und Verbrühungen, plastische
Operationen, Verletzungen oder traumatologische
Eingriffe mit größerem Weichteilschaden, sowie
infizierte Wunden zur Anwendung. Einige Firmen
bitten daher spezielle Produkte, welche auch für
Kinder geeignet sind.
•
Nachbehandlung
Diese aufwendige und auch kostenintensive
Therapie wird im Gesundheitssystem nicht gut
abgebildet. Das liegt mit unter an den fehlenden
Studien in Europa, aber auch im
angloamerikanischen Raum. Zu schulden ist dies
sicher zwei Tatsachen:
1.
Als guten Therapieform mit positiven Erfolgen
ist es ethisch somit nicht möglich ein
geeignetes Studiendesign zu bilden, welches
einer Kontrollgruppe diese Option nicht zur
Verfügung stellt.
2.
Finden sich viele alternative Therapieformen,
welche abgewogen werden müssen, aber
einen Vergleich in Gruppen nicht standhalten
würden.
- Kodierhilfe für Ärzte zur besseren Abbildung der
Leistung nach dem DRG-System.
•
Rückblick: 22. März 2015 -
Réunion des 3 Frontíères de
Chirurgie pédiatrique (7ème)
Am Freitag den 22.03.2015 und Samstag den
23.03.2015 wurde in Colmar der siebte
Dreiländerkongress der Kinderchirurgischen
Fakultäten ausgetragen. Internationale Vertreter
referierten und diskutierten über die aktuellen
Arbeiten und Studien. Insgesamt erbrachten die
zwei Tage, durch die gelungene Veranstaltung,
einen guten Erfahrungsaustausch und die
Bestätigung unserer bisherigen Konzepte.
Ort: Institut de Formation des Soins Infirmiers
(IFSI), Centre de la Mère et de l'Efant Le Parc,
46 rue du Stauffen, 68000 Colmar (France)
Themen: 7ter Dreiländerkongress der
Pädiatrischen Chirurgie, unser
Beitrag: "negativ pressure
wound therapie" NPWT in
pediatric surgery (Dr. Lehr
Christian)
Durch unseren Vortag am
Freitag den 22.03.2015
veranschaulichten Wir, anhand
eigener Daten und Fälle, den aktuellen
Standart der Wundbehandlung mittels
Unterdruck-Therapie, der guten Therapie-
Option, sowie des "Handlings" möglicher
"Devices (Produkte)" bei Kindern gleichgültig
des Alters.
Wir bedanken uns bei den Organisatoren und
Sponsoren, besonders bei Herrn Dr. S. Geiss, Fr.
Dr. M. Ripepi und ihrem Team. Der nächste
Kongress wird im Jahr 2016 in der Universität
Heidelberg tagen.